Was ist therapeutisches Reiten?
Therapeutisches Reiten ist eine ganzheitliche Fördermaßnahme, bei der das Pferd gezielt zur Unterstützung körperlicher, geistiger und seelischer Entwicklung eingesetzt wird. Es verbindet pädagogische, psychologische und physiotherapeutische Elemente mit der besonderen Wirkung des Pferdes als Partner. Die sanften Bewegungen des Pferderückens, der enge Kontakt zum Tier und das Erleben von Natur helfen Kindern, auf spielerische Weise ihre Fähigkeiten zu stärken.
Für wen ist therapeutisches Reiten geeignet?
Therapeutisches Reiten ist für viele Kinder geeignet, die besondere Unterstützung brauchen – ganz gleich ob körperlich, geistig oder emotional. Es spricht insbesondere Kinder an, die Schwierigkeiten im Alltag haben, sich sozial oder motorisch entwickeln oder psychisch belastet sind. Auch Kinder ohne klare Diagnose profitieren oft vom beruhigenden und stärkenden Kontakt zum Pferd.
Bei welchen Krankheiten oder Störungen hilft therapeutisches Reiten?
Therapeutisches Reiten kann begleitend eingesetzt werden bei:
- ADHS und Aufmerksamkeitsstörungen
- Autismus-Spektrum-Störungen
- Sprachentwicklungsverzögerungen
- Motorischen Entwicklungsverzögerungen und Koordinationsproblemen
- Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten
- Emotionalen Störungen wie Ängsten oder Depressionen
- Verhaltensauffälligkeiten oder Traumata
- Muskulären oder neurologischen Erkrankungen (z. B. Cerebralparese, Spina bifida)
Die Bewegung auf dem Pferderücken fördert nicht nur Gleichgewicht und Muskeltonus, sondern auch Selbstvertrauen, Empathie und Selbstregulation.
Ab welchem Alter ist therapeutisches Reiten für Kinder möglich?
Grundsätzlich kann therapeutisches Reiten bereits ab einem Alter von etwa 3 bis 4 Jahren begonnen werden – vorausgesetzt, das Kind zeigt Interesse und bringt die nötige körperliche Stabilität mit. Die konkreten Voraussetzungen hängen von der jeweiligen Einrichtung und dem gesundheitlichen Zustand des Kindes ab. In jedem Fall wird vor Beginn eine fachliche Einschätzung durch Therapeut*innen vorgenommen.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dies keine ärztliche Beratung ersetzen kann. Vor dem therapeutischen Reiten sollte eine eingehend Beratung erfolgen.